Im Laufe der letzten Wochen habe ich schon einige Massagen vorgestellt und bemerkt, dass ich aber bislang noch nichts über die theoretischen Grundlagen erzählt habe. Somit hole ich das jetzt nach:
Massagen sind eine ganz wunderbare Möglichkeit Kinder zur Ruhe zu bringen. Denn Massagen helfen Kindern nicht nur beim Entspannen. Sie vermitteln ihnen darüber hinaus auch eine große Portion Liebe und Geborgenheit. Schon Babys lassen sich gerne streicheln, liebkosen und verwöhnen, beruhigen sich beim sanften Wiegen auf dem Arm von Mutter / Vater. Doch auch ältere Kinder finden schnell Trost und Zuversicht in einer liebevollen Umarmung oder bei einer kleinen Kuscheleinheit auf dem Schoß.
Natürlich sind mit Massagen für Kinder keine medizinischen Anwendungen gemeint, vielmehr Streicheleinheiten bzw. so genannte Streichelgeschichten, die kleine Geschichten (meist) auf dem Rücken des Kindes erzählen: von warmen Sonnenstrahlen, die den Rücken erwärmen, ein kleiner Hagelschauer, der auf den Rücken trommelt und kleine Verspannungen löst oder ein Besuch im Zoo, bei dem verschiedene Tiere den Rücken besuchen und diesen auf ihre persönliche Weise beglücken.
Kinder lieben diese Streichelgeschichten und können meist gar nicht genug von ihnen kriegen. Selbst in Erwachsenenkursen oder Fortbildungen werden selbst die „Großen“ bei dieser Art Massagen plötzlich klein und wieder zum Kind.
Ich setze diese Art Massagen seit Jahren erfolgreich in meinen Kursen ein, weil ich gute Erfahrung damit gemacht habe. Es erstaunt mich immer wieder zu sehen, dass selbst die größten Rabauken plötzlich ganz versunken in die Massage mucksmäuschenstill da liegen und sich von Kopf bis Fuß entspannen.
Ein Vorteil der Massagen ist der, dass sie recht viel Spielraum in der Umsetzung geben. Beim Erzählen und Durchführen kann man das gewünschte Tempo und die Zeitspanne frei wählen und spontan die Streichelgeschichten erweitern, indem man Ideen der Kinder aufgreift und mit einfließen lässt. Ebenso kann man diese je nach Situation kürzen, falls die Kinder sehr unruhig sind oder es mal nicht der passende Zeitraum für ein solches Entspannungsangebot sein sollte. Im Folgenden noch einige Tipps:
*Achten Sie bei der Durchführung darauf, dass eine angenehme Raumtemperatur herrscht, bei der niemand friert!
* Halten Sie Matten / Decken und Kissen bereit, damit es sich jeder für die Dauer der Massage ganz bequem machen kann. Das ist ganz wichtig, denn nur wer sich wohl fühlt, kann sich auf die Massage einlassen und durch diese entspannen.
* Nicht jedes Kind mag berührt werden. Es sollte kein Kind zum Mitmachen gezwungen werden.
* Jeder ist verschieden und so hat jedes Kind Vorlieben und Dinge, die es nicht mag. Bei Massagen ist Rücksichtnahme das A und O. Wenn ein Kind, dass massiert wird, etwas stört, darf es jederzeit Bescheid geben und seine Gefühle kundtun.
* Wählen Sie nur die Massagen, die auch Ihnen gefallen. Wenn Ihnen etwas nicht behagt, sollten Sie lieber auf andere Übungen zurückgreifen.
* Ansonsten gilt wie bei allen anderen Entspannungseinheiten auch: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, schaffen Sie eine angenehme, entspannte Atmosphäre und vermitteln die Übungen mit ruhiger Stimme sowie ausreichend Pausen, damit die Kinder das Erzählte auch umsetzen können.
Weitere Massagen auf meinem Blog sind hier zu finden. Ein umfassendes Werk zum Thema Massagen für Kinder ist mein Buch “Viele kleine Streichelhände” sowie “Das Massage Geschichten Buch”.
urherrechtlich geschützt, © Sabine Seyffert
Liebe Sabine, da kann ich voll und ganz zustimmen. Meine beiden Jungs haben das heute noch gern. Allerdings hieß es bei uns immer “kraulen” und konnte gar nicht lange genug dauern. …heute sagen sie Halt nicht mehr “Mama bitte kraulen” ….denn dafür sind. Inzwischen die Frauen zuständig…..
Lg von unterwegs
Mickey
Liebe Sabine, als ich heute den Briefkasten leerte, entfuhr mir ein Stoßseufzer: Ich hab doch gar kein Buch bestellt… (Bücher reizen mich wie andere halt Kleider oder Schmuck… Als ich den Umschlag öffnete und der gelbe Brief herauskam, hat es geklingelt bei mir… – Tausend Dank dafür – ich werde es für die Ausbildung meiner Erzieher/innen nutzen und sicher auch für die Enkelkinder ;-). Lieben Gruß Ghislana
Liebe Sabine, meine Tochter wäre ja dann jenes Enkelkinde… 😉 Und es ist gut, dass die Oma dann vielleicht einen Zugang findet, denn ich selber mag überhaupt keine Massagen an mir und auch das Kinde ist (bestimmt auch deswegen) nur begrenzt in der Laune sich darauf einzulassen. Die Geschichten dazu sind eine schöne Brücke, ich kann mir vorstellen, dass das für Viele wunderbare Erfahrungen sind. Hier wird natürlich trotzdem gestreichelt. Gekitzelt. Geherzt. Unbedingt. Gerade gestern Nacht habe ich stundenlang das Bauchweh beim Kinde weggekreist… Deswegen, müde Grüße heute 😉 aber herzlich, Marja
Das Enkelkind bezog sich auf den Kommentar über mir…
Besonders meine jüngste Tochter liebt Massagen sehr…bei der älteren Tochter ist es anders…wie du schon sagst, die Vorlieben sind verschieden, es ist wichtig, sie zu respektieren…Auf jeden Fall lohnt sich der Versuch, kleine Rabauken und Zappelphilippe zu bändigen…;-) LG Lotta.
Massagen und Traumreisen sind schon immer wichtige und beliebte Angebote bei meiner Arbeit mit Kinder und Jugendlichen gewesen und sowohl sie als auch ich konnten dabei viee neue Erfahrungen sammeln. Momentan profitieren hauptsächlich meine Kinder davon. Meine Tochter steht gerade sehr auf Fußmassagen… Ich finde es so wichtig, Kindern (und Eltern) mitzugeben, dass auch Pausen sein müssen und notwendig sind, um einfach mal inne zu halten, Kraft zu tanken. Gerade in der Schulzeit kommt Entspannung oft zu kurz. Ein schöner Beitrag! Liebe Grüße, Nicole
Gemeinsam mit dem schönen Bild hat alleine schon der Artikel eine entspannende Wirkung 😉
Sonnige Grüße,
Vera
Liebe Sabine Seyffert,
mit Spannung und großem Interesse habe ich einige Bücher von Dir gelesen,welche sehr schön sind.Jetzt meine Frage: wie wurde der Kontakt zu verschiedenen Einrichtungen für
Kindermassage hergestellt und wie wurden die Kurse finanziert…?!
Ich bin Physiotherapeutin, PMR-für Kinder und Erwachsene und in Ausbildung zur Qigong
Kursleiterin für Kinder.
Zur Zeit versuche ich Kontakte zu verschiedenen Kitas in Berlin herzustellen,allerdings mit mässigem Erfolg….
In den Büchern sind tolle Anleitungen zu finden,aber wenig über den Kursaufbau und die Herstellung von Kontakten….
Wäre super schön,wenn ich mich an Dich wenden darf und ein Anruf möglich wäre…
Danke im voraus.
Mit besten Grüßen
Claudia Herzberg