Nicht nur ich bin gerne kreativ, Kinder sind es auch. Daher arbeite ich gerne mit Farben. Sie machen den Alltag so herrlich bunt.
In meinen Entspannungskursen habe ich leider immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Kinder so stark unter Leistungsdruck stehen, dass sie Probleme haben ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Sie sind oftmals zu sehr damit beschäftigt ihr gemaltes Bild mit dem der anderen Kinder zu vergleichen. Daher wende ich oft Techniken an, bei denen es nicht darauf ankommt, ganz exakt einen bestimmten Gegenstand zu zeichnen, sondern darauf, die Lust auf Farben wiederzuentdecken und ganz unbeschwert ans Werk zu gehen. Das klappt hervorragend mit einer Maltechnik, die sich Décalcomanie nennt.
Teilnehmer meiner Kurse und Veranstaltungen kamen schon oft in den Genuss dieser Maltechnik, da ich diese wirklich häufig einsetze. Der Vorteil hierbei ist, man kann keine Gegenstände oder feine Details malen. Vielmehr geht es hierbei wirklich darum mit Farben zu spielen, ein wenig mit ihnen zu experimentieren und sich kreativ „auszutoben“. Also genau das Richtige für alle, die „entspannt“ kreativ sein möchten. Man kann es auch als eine Art meditativer Malerei betrachten.
Das wird pro „Künstler“ gebraucht:
Eine Glasscheibe, Wasserfarben, Wasser, Pinsel, weißes Papier, einen Schwamm, eine wasserfeste Unterlage sowie ein altes Handtuch.
So wird’s gemacht:
Als erstes mit der Unterlage alles „wasser- und farbsicher“ abdichten. Dann darf jeder mit reichlich (!) Wasser die bunten Farben auf das Glas malen. Genau das, was man Kinder sonst gerne verbietet, ist hier Pflicht, denn nimmt man zu wenig Wasser, wird das Ergebnis nicht so schön.
Ist die Glasscheibe voller Farben (ggf. an einigen Stellen, die zu schnell getrocknet sind nochmals nachmalen oder mit Wasser befeuchten!) legt man den Pinsel zur Seite und legt ein Blatt Papier darauf. Wer mag und es wirklich bunt möchte, kann mit der Hand in kreisenden Bewegungen über das Papier fahren. Liegt das Papier wirklich überall auf, zieht man das Blatt von der Scheibe und legt es zum Trocknen weg. Allein das Papier von der Scheibe zu ziehen ist für Kinder ganz spannend, weil jedes Mal aufs Neue, eine bunte Überraschung darunter wartet.
In unserem Kindergarten lag vor kurzem ein Stapel alter Bilderrahmen, die entsorgt werden sollten. Mein Tipp dazu – die Scheiben abmachen und nur den Rest entsorgen. Seitdem werden die Glasscheiben dort nach dieser Technik immer wieder aufs Neue bunt bemalt 🙂
Auch ich nutze hierfür das Glas alter Rahmen.
Vielleicht lässt Nina das als Upcycling Idee für ausgediente Bilderrahmen gelten? In jedem Fall eine neue Idee für Ankes Creadienstag. Allen kleinen & großen Lesern viel Spaß beim Werkeln!
urherrechtlich geschützt, © Sabine Seyffert