Wer auf der autofreien Nordsee Insel Langeoog Urlaub macht, muss auf sein Auto verzichten. Diesem gönnt man am Hafen von Bensersiel ebenfalls eine kleine Auszeit.
So spaziert man auf der Insel natürlich viel zu Fuß, denn die wenigen Elektroautos dienen nur dem Transport von Waren oder den Handwerkbetrieben vor Ort. Allerdings ist der Radius so recht begrenzt. Vor allen Dingen dann, wenn man als Familie mit Kindern unterwegs ist und diese zum eher fußfaulen Volk gehören.
Daher heißt es bei uns wenn wir auf Langeoog Urlaub machen: Rauf aufs Fahrrad. Allerdings leihen wir uns die Räder meist direkt vor Ort, da wir zwar ein großes Auto aber keine Möglichkeit haben gleich 6 Räder zu transportieren.
Aufgrund der Ferienzeit sind wir dieses Mal auf Nummer sicher gegangen und haben uns die benötigten Räder vorab reserviert. Auf diese Weise konnten wir Größe und Modell bequem auswählen um sicher zu gehen, dass uns diese während unseres Aufenthaltes auch wirklich zur Verfügung stehen.
Wie schon die letzten Male sind wir beim Radverleih mit dem wunderbaren Namen „De Insel Radgeber“ gelandet, den man nicht nur direkt im Dorfzentrum sondern auch in unmittelbarer Nähe des Insel Bahnhofs findet. Dort gibt es neben einer großen Auswahl an Fahrrädern in verschiedenen Größen und Ausführungen, auch die „Mitläufer“ Räder für Kinder, die an ein Erwachsenenrad angehängt werden. So kann man als Familie mit dem Rad problemlos länger Wege zurücklegen. Denn bei längeren Radtouren und dem oft starken Wind, fällt dies zumindest den jüngeren Kindern schwer. Vor allen Dingen denjenigen, die das Radfahren gerade erst gelernt haben!
Ebenso gibt es dort Bollerwagen (ein solcher leistet auf der Insel wirklich gute Dienste, nicht nur beim Einkauf!) sowie die praktischen Croozer Fahrradanhänger, in denen Kinder von Geburt an sicher und bequem transportiert werden. Diese dienen zudem als Kinderwagen und können auch ohne Fahrradrad geschoben werden. Auf der Rückseite gibt es einen Stauraum für kleinere Einkäufe, Strandutensilien oder sonstiges Gepäck.
Da das Wetter am zweiten Urlaubstag noch trocken war und sich zeitweise sogar etwas Sonne blicken ließ, haben wir gleich eine längere Radtour über die Insel gemacht. Von der Ferienunterkunft aus ging es durch die Dorfmitte (dazu gab es hier einen ausführlichen Rundgang mit Bericht!) hindurch in Richtung Osten.
Auf der linken Seite radelt man am Pirolatal vorbei. Nachdem dann die Häuser auf der rechten und linken Seite immer weniger wurden, ging es immer weiter geradeaus. Leider machte sich der Gegenwind recht deutlich bemerkbar und kann einem eine solche Tour schnell „vermiesen“. Dank des Mitläuferrads diesmal kein Problem, da der Nachwuchs windgeschützt mitfährt und gezogen wird. (Für ältere Inselgäste gibt es übrigens für diesen Zweck neuerdings auch E-Bikes, die solche Erkundungstouren deutlich leichter machen und ermöglichen.)
Zur linken Seite hat man einen tollen Blick auf die Dünen und auf der rechten Seite blickt man auf Weiden und die Küstenlandschaft. Bei gutem Wetter kann man vom Weg aus sogar das Festland erkennen. Hier und da grasen nicht nur ein paar Pferde sondern auch einige schottischen Hochlandrinder, deren langes Haar durch den frischen Nordseewind für lustiges Aussehen sorgt.
Ein ganzes Stück abseits vom Dorfkern kommt man an der Jugendherberge vorbei sowie der Vogelwarte. Von hier aus ist es nicht mehr weit zur Meierei, dem letzten großen Gebäude an diesem Inselende. Doch Ziel unserer Radtour ist das Ostende der Insel. Hier „parken“ bereits allerhand Fahrräder am Wegesrand, denn diese darf und sollte man natürlich auch nicht mit an den Strand nehmen.
Also gehen wir von hier aus zu Fuß weiter und an der Dünenlandschaft entlang. Dann folgen wir einem kleinen Naturlehrpfad, der uns zu einer Ausguckstation führt. Von hier aus kann man mit dem Fernglas ganz wunderbar aufs Meer schauen. Und in unserem Fall hatten wir sogar großes Glück und konnten auf einer entfernten Sandbank einen kleinen Seehund beobachten.
Nach einem gemütlichen Picknick zur Stärkung ging es dann auf den Rückweg. Diesmal glücklicherweise mit dem Wind, dafür allerdings unter ziemlich dunkelgrauen Regenwolke entlang…
Morgen zeige ich Euch das Spielhaus – ein echtes Paradies für Kinder! Und wer mag, kann uns in den nächsten Tagen noch zum Naturlehrpfad “Flinthörn” folgen, Wasserspaß im Wellenbad erleben und mit uns im Haus der Insel die bunte Lego Ausstellung besuchen.
Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von Peer Agena vom De Insel-Radgeber
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