Während wir hier derzeit noch die Herbstferien genießen, läute ich auf dem Blog kurzerhand die „Vorweihnachtzeit“ ein. Bis Dezember ist noch eine ganze Weile hin. Das ist auch gut so, denn jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt um vorzubeugen, damit ihr die Adventszeit mit allen ihren schönen Dingen auch wirklich in vollen Zügen genießen könnt.
Ich werde oft gefragt, wie wir es als große Familie mit vier Kindern schaffen, Ruhe in den Advent zu bekommen. Schließlich geht es zu dieser Zeit ja oftmals hektisch zu und der Terminkalender platzt aus allen Nähten. Nicht selten jagt eine Weihnachtsfeier die nächste und für gemeinsame Stunden oder einen gemütlichen Bummel über den Weihnachtsmarkt bleibt da manchmal nur wenig Zeit. Dabei sind doch gerade die Dezembertage so schön, wenn man gemeinsam Plätzchen backt, die heimische Küche sich in einer Weihnachtsbackstube verwandelt und sich der herrliche Duft von weihnachtlichen Köstlichkeiten im gesamten Haus verteilt. Auch die gemütlichen Lesestunden bei warmem Kakao und Lebkuchen möchte ich nicht missen. Nichts ist schöner als warm eingekuschelt auf dem Sofa zu sitzen und gemeinsam weihnachtlichen Geschichten zu lauschen. Auch der ein oder andere Besuch auf dem Weihnachtsmarkt gehört einfach mit dazu. Ob mit lieben Freunden oder als kleiner Familienausflug – Hauptsache in aller Ruhe, damit man den Weihnachtszauber, der jetzt an jeder Ecke lauert, auch einfangen kann. Nicht zu vergessen das gemeinsame Basteln, Schmücken und Dekorieren: Tannenbäume, Schneeflöckchen aus Watte, kleine mit Liebe gemachte Geschenke und an vielen Fenstern funkeln Weihnachtssterne aus Papier…
Die folgenden Tipps sind natürlich kein Allheilmittel gegen Weihnachtsstress und werden diesen mit Sicherheit auch nicht zu 100% aus dem Dezember verbannen können. Aber vielleicht ist ja die eine oder andere Idee dabei, die euch gefällt und so zu euch und eurer Familie passt, dass sich diese umsetzen und ausprobieren lässt. Denn dies soll ja den Stress im Vorfeld mindern und nicht größer werden lassen 🙂
* Generell versuche ich alles, was im Dezember Stress verursachen könnte, bereits im Vorfeld abzuarbeiten. Macht euch doch einfach mal eine Liste und schreibt auf, was vor Weihnachten alles erledigt werden muss. Einiges davon lässt sich mit Sicherheit auch schon im November machen und somit mit gutem Gewissen von der Liste abhaken!
* Die liebe Weihnachtspost – ein lediges Thema. Manche lieben sie, andere hassen sie. Bei uns gehört diese, seit ich mich erinnern kann, einfach dazu. Gerne auch selbst gemacht. Aber das kostet natürlich vor allen Dingen eins: Zeit! Das Basteln macht im Oktober und November ebenso viel Spaß. Wer also die Weihnachtskarten selber basteln möchte, kann dies auch ganz bequem etliche Wochen vorher tun.
* Weihnachtsplätzchen – bei uns auf jeden Fall ein absolutes Muss! Da Backen von Plätzchen immer gerne gemacht wird, auch von den Kindern, kann man dazu prima regnerische Herbsttage nutzen um die Plätzchendosen und somit den Vorrat an Weihnachtsgebäck zu füllen. Zum einen halten sich die frisch gebackenen Kekse eine Weile und zum anderen schmecken diese vor Weihnachten eh meist viel besser. Nach Heilig Abend mag die erfahrungsgemäß keiner mehr sehen 😉
* Weihnachtsgeschenke – die lassen sich ganz bequem schon Wochen vorher besorgen. Das schöne an Weihnachten ist nämlich, es kommt jedes Jahr zur gleichen Zeit und somit nicht überraschend. Und so gibt es auch keinen Stress wenn der größte Wunsch derzeit nicht lieferbar ist. Vielleicht habt ihr aber auch generell keine Lust auf den Geschenkewahn. Sprecht euch in dem Fall doch einfach rechtzeitig mit Freunden und Verwandten ab, ob man nicht auf dieselben verzichten soll. Alternativ könnte man auch alles Geld für Geschenke zusammenschmeißen und davon ein paar Tage gemeinsam wegfahren. Das ist für alle entspannter und mal etwas anderes.
* Adventskalender – dieser lässt sich ebenso wie die Weihnachtspost wunderbar basteln, bevor der Advent beginnt. Eine Zeitlang habe ich immer wieder über das ganze Jahr beim Einkaufen die Augen offen gehalten und Kleinigkeiten in einer Kiste gesammelt mit denen ich dann die Kalender füllen konnte. Alternativ lässt sich ein Adventskalender statt mit Geschenken auch mit „Zeit“ füllen. Und zwar solcher, die man gemeinsam als Familie verbringt: Einmal Plätzchen backen, Fenster bemalen, einen Weihnachtsmarkt besuchen, einen Winterspaziergang unternehmen u.v.m.
Noch eine andere Idee wäre auf große Weihnachtsgeschenke zu verzichten, den Adventskalender statt mit Süßigkeiten zu füllen mit sinnvollen Geschenken, wie einem schönen Taschenbuch, einem Kinogutschein o.ä. auszustatten. Auch dieser Inhalt lässt sich problemlos in den Monaten vorher sammeln.
Oder aber statt einem herkömmlichen Adventskalender gibt es „nur“ vier größere Päckchen, die jeweils an den vier Adventssonntagen geöffnet werden dürfen.
* Prioritäten setzen – bevor im Dezember ein Termin den nächsten jagt: Überlegt als Familie gemeinsam, was euch wichtig ist. Je größer die Familie, desto mehr Termine stehen erfahrungsgemäß im Kalender. Aber muss man auch alle wahrnehmen? Vielleicht entscheidet ihr gemeinsam, wer was davon unbedingt machen möchte und trefft Kompromisse. Wenn jedes Familienmitglied bei den allen anstehenden Feiern im Kindergarten, Grundschule, Verein, Musikschule, Büro, Kollegium, Laufgruppe etc. teilnehmen würde, käme man in der Weihnachtszeit wohl zu nichts anderem mehr. Möglicherweise kann man sich auch aufteilen oder findet gute Nachbarn, Freunde oder Eltern aus derselben Klasse, die bereit sind das Kind mitzunehmen?
* Legt die Messlatte nicht so hoch und seid gnädig mit euch selbst. Es ist kein Beinbruch, wenn man keine Lust hat selber Plätzchen zu backen, Weihnachtskarten zu basteln oder das ganze Haus auf Vordermann zu bringen. Also habt kein schlechtes Gewissen, wenn ihr beim nächsten Einkauf, Spekulatius, Lebkuchen & Co. stattdessen besorgt, digitale Weihnachtsgrüße verschickt oder sich die Bügelwäsche weiter im Schlafzimmer stapelt, die Fenster ungeputzt seien lasst und der Staub unterm Sofa die Erlaubnis gebt, bis zum neuen Jahr euer Gast zu sein.
* Geteiltes Leid ist halbes Leid – natürlich gibt es auch in der Weihnachtszeit Dinge, die erledigt werden müssen. Wie beispielsweise der Einkauf vor den Feiertagen. Nichts ist unromantischer und stressiger als durch den überfüllten Supermarkt zu laufen und stundenlang an der Kasse warten zu müssen. Warum teilt ihr als Familie diese Arbeiten nicht einfach untereinander auf? Jeder hilft dabei mit so gut er kann. Dann ist nicht nur alles schneller erledigt, sondern am Ende mehr Zeit für schöne Dinge!
* Inseln der Ruhe, die solltet ihr euch auch während der Adventszeit immer wieder bewusst schaffen. Denn gerade wenn der Trubel und Stress am größten ist, sind diese besonders wohltuend und wertvoll. Ob eine Übungseinheit Autogenes Training, eine kleine Meditation oder ganz bewusste Pause, um die Seele mal ein paar Minuten baumeln zu lassen – es wird in jedem Fall gut tun und sich die innere Ruhe auf die anderen Familienmitglieder übertragen. Und gemeinsam mit den Kindern kann man in dieser Zeit ganz besonders gut kleine Ausflüge in Land der Fantasie machen, in dem man Entspannungsgeschichten genießt, bei einer kindgerechten Massage / Streichelgeschichte entspannt oder zwischendrin kleine Entspannungsrätsel erlebt.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine ganz entspannte Vorweihnachtszeit mit vielen wunderbaren, besinnlichen Momenten!
urheberrechtlich geschützt, © Sabine Seyffert