Jedes Jahr, wenn der Holunder anfängt zu blühen, erfreue ich mich an seinen prachtvollen, weißen Blüten. Diese sind so luftig leicht und erinnern mich an kleine Wolken am sommerlichen Himmel. An manchen Tagen wenn ein zarter Wind ganz sanft und leise durch die Zweige weht, dann sieht man wie ganz feiner, weißer Holunderstaub in der Luft tanzt…
Da wir schöne Sommertage meist Draußen verbringen, freut man sich über eine kühle Erfrischung um den Sommer auch richtig zu genießen. Besonders lecker schmeckt da eine Holunderschorle! Und Holundersirup kann man ja ganz einfach selber machen, dachte ich…
Das wird gebraucht:
1,5 Liter Wasser, 1,5 Kilo Zucker, 3 Zitronen, 2 Päckchen Zitronensäure, ca. 25 große, frische Holunderdolden sowie kleine verschließbare Flaschen mit Deckel
So wird’s gemacht:
Wie man an den zahlreichen Rezepten auf meinem Blog unschwer erkennt gehöre ich zu den Menschen, die gerne in der Küche werkeln. Und besonders beliebt sind bei mir auch Geschenke aus der Küche. Aber an Holundersirup bin ich fast verzweifelt.
Nachdem ich 2 erfolglose Versuche gestartet habe und das Endergebnis leider jedes Mal so misslang, dass ich den gesamten Sirup entsorgen musste, rief ich verzweifelt meine Freundin an, die jedes Jahr eine wahre Holundersirup-Massenproduktion startet. Nach einem aufbauenden Telefonat und einer längeren Recherche im Netz, hat es nun endlich geklappt und der Sirup war sogar länger als ein ganzes Jahr haltbar. Aller guten Dinge sind bekanntlich ja auch drei. Also hier die Anleitung samt Tipps fürs gute Gelingen:
* In einem sauberen, frisch gespülten Topf erhitzt man 1,5 Wasser samt Zucker und bringt dieses zum Kochen. Daher habe ich regelmäßig gerührt, damit sich kein Zucker am Boden absetzt. Das Wasser-Zucker-Gemisch habe ich ganze 4 Minuten sprudelnd köcheln lassen.
* Anschließend lässt man das Zuckerwasser komplett (!) abkühlen. Das ist ganz wichtig, weil sonst der Sirup kippt und die Holunderblüten verderben!
* Bevor die Dolden und die Zitrone mit dem Zuckerwasser vermischt werden muss dieses wirklich kalt sein. Dann schneidet man die Holunderdolden ganz frisch vom Baum, schüttelt vorsichtig kleine Tierchen ab und gibt diese in den Topf mit dem Zuckerwasser. Ebenso schneidet man die Zitronen in Scheiben und rührt auch diese mit in das Wasser. Anschließend stellt man den Topf in den Kühlschrank.
* Die Blüten sollten 4-5 Tage ziehen. Dabei kann man den Sirup samt Zitronen und Dolden täglich einmal gut durchrühren.
* In dieser Zeit habe ich die kleinen Flaschen vorgespült und für einen Gang in der Spülmaschine gestellt. Anschließend habe ich sowohl die Flaschen als auch alle Deckel nochmals in einem großen Topf mit reichlich Wasser steril ausgekocht.
* Am 5. Tag fischt man die Dolden und Zitronenscheiben vorsichtig aus dem Sirup und seiht diesen ab. Dazu habe ich ein frisch gewaschenes Baumwollhandtuch in ein großes Küchensieb gelegt und den Sirup dadurch laufen lassen. Der Sirup wird nun mit der Zitronen Säure verrührt und nochmals aufgekocht.
* Nach dem Kochen füllt man den Sirup in die Flaschen und verschließt diese sofort mit dem Deckel. Wir haben diese im Keller aufbewahrt, da es dort kühl und dunkel ist. Dort hat sich der Sirup wirklich mehr als ein Jahr gehalten.
Seitdem wandert der frische Holundersirup oftmals in einen großen Krug mit Mineralwasser. Noch ein paar Eiswürfel dazu, umrühren und fertig! Der Sirup ist sehr ergiebig. Für ein Liter Wasser reicht da wirklich ein kleiner Schuss Sirup vollkommen aus.
Und mit kleinem Anhänger versehen eignen sich die Flaschen auch prima als sommerliches Mitbringsel 🙂
urheberrechtlich geschützt, © Sabine Seyffert