Es sind Sommerferien. Die nutzen wir natürlich für ein paar Urlaubstage. Der Weg führt uns diesen Sommer nach Ravensburg, ins Schwabenland, das sich heute im Bundesland Baden-Württemberg befindet, früher zu Napoleons Zeiten aber auch schon mal zu Bayern gehörte.
Verwirrend? Nicht für einen Ravensburger – denn eigentlich ist bzw. war Ravensburg frei. Genauer gesagt Freie Reichsstadt, seit 1276. Und diesen stolzen, mittelalterlichen Kern haben die historischen Gebäude, die acht Zünfte, die vielen hohen Türme, und der ausladende Marienplatz (der früher mal ein Graben zwischen der Ober- und Unterstadt war).
Die eigene Gerichtsbarkeit und die dicken Stadtmauern stammen noch aus dieser Zeit, und auch der Turm namens Mehlsack, das Wahrzeichen dieser Stadt.
Ravensburg hatte eine herausragende Lage an einem Knotenpunkt von Handelsrouten und wurde u.a. reich durch den Verkauf von Getreide an die Schweizer. Die Große Ravensburger Handelsgesellschaft spannte im 14. Jh. ein Netz über ganz Europa, noch vor den Fuggern.
Kritisch setzt sich die Stadt auch mit dem Hexenwahn auseinander, der hier relativ früh einsetzte. Dazu finden Besucher im Museum Humpis Quartier derzeit auch eine Sonderausstellung: „Hexenwahn 1484“
Durch die Entdeckung Amerikas und die Änderung der Fernhandelswege endete im 17. Jh. langsam aber sicher die Blütezeit Ravensburg, wohl auch durch den 30-jährigen Krieg, der die Stadt hart traf. Erst im 19. Jh. konnte mit einsetzender Industrialisierung ein Strukturwandel eingeläutet werden und die Stadt fast wieder zu alter Größe verhelfen.
Besonderen Bekanntheitsgrad erlangte die Stadt natürlich durch den Verleger Otto Maier und seinen Ravensburger Verlag.
Wir nehmen euch in Kürze mit auf allerhand spannende Unternehmungen in Ravensburg und Umgebung.
Bis dahin findet ihr allerhand schöne Ausflugsziele für Familien mit Kindern in dieser Rubrik und alle Berichte zum Thema Familienurlaub & Reisen hier.
Zum Schluß noch ein herzlicher Dank an Frau Gaudszun für die Erlaubnis meine Fotos aus Ravensburg veröffentlichen zu dürfen.
urheberrechtlich geschützt, © Sabine Seyffert